Dienstag, 31. März 2009

Antipathie

Hass ist da, weil ein Mensch es nun mal hasst, nicht lieben zu dürfen.
Hass ist da, weil ein Mensch es nun mal nicht mag, sich verstellen zu müssen.
Hass ist da, weil ein Mensch es nun mal nicht leiden kann, seine Natur zu verleugnen.

Offensichtlich läuft da ein Prozess ab, zu dem es gehört, an einen Punkt zu gelangen, wo es keine Alternative mehr gibt, als aufzuhören, ein Leben gegen den ursprünglichen Willen des Herzens zu leben.
An diesem Punkt ist die Antipathie, es noch weiter zu versuchen, so groß, dass nur noch ein Schlussstrich gezogen werden kann, koste es was es wolle.

Montag, 30. März 2009

Widerstand

Ich wollte nur lieben, doch ich musste immer wieder hassen. Und so habe ich es gehasst, dass ich hassen musste. Dabei war es die Liebe in meinem Herzen, die mich hassen ließ.

Wenn die Reaktion auf Hass die ist, dass man gegen das ankämpft, was man hasst, wird das Leben schwer. Wenn die Reaktion die ist, dass man aufhört, sich noch länger damit zu beschäftigen, was man hasst, wird das Leben leicht.

Um etwas richtig schätzen zu können, muss ich erst das Gegenteil von ganzem Herzen hassen.

Samstag, 28. März 2009

Kommen

Was auch kommt (alle Szenen mitsamt aller Gefühle), mit den Augen eines Regisseurs kann man immer sagen: „Danke! Gut gespielt!“

Apropos „Kommen“ – die rechte Zeit für einen Witz:
„Sehr zuvorkommend“, sagte die Frau, als der Mann seinen Orgasmus bekam.


Ach, da kommt noch was rein:
Andere Bezeichnung für Gott?
Es ist wie es ist!

Donnerstag, 26. März 2009

Lebensgeschichten

Was ist das Ego schon mehr als eine Geschichte?
Und selbst das gemeinste, arroganteste, fieseste Ego wird liebenswert, wenn man die ganze Geschichte kennt.

Eine Lebensgeschichte ist wie eine (manchmal äußerst verworrene) Formel, deren Ergebnis immer gleich ist. Ein Happy End, besonders wenn sich da scheinbar jemand total verirrt hat.

(Wie heißt es doch so schön: „Glaubt ihr denn, irgendjemand würde hier etwas Böses tun, wenn er/sie es besser wüsste?“)

Dienstag, 24. März 2009

Ablenkungsmanöver

Und als ich klagte vor lauter Unzufriedenheit, kam Maya zu mir und sagte: „Komm, ich zeig dir mal, was da draußen los ist auf den Straßen bei den Obdachlosen und Hilfsbedürftigen. Dann wirst du aufhören und dich nicht länger beschweren, dass es dir so schlecht geht. Du kannst dich glücklich schätzen, dass es dir so gut geht.“
Und so war ich überzeugt, dass ich keinen Grund habe, mich zu beklagen, und befolgte brav und artig weiter das, was Maya mir auftrug, während ich dachte: „So ist halt das Leben, mehr sitzt nicht drin. Freiheit ist eine Illusion, weil das Leben nun mal voller Probleme steckt, die gelöst werden müssen. Aber ich kann ja noch von Glück reden, dass ich so gut dabei weggekommen bin!“

Sonntag, 22. März 2009

Liebesfunken

Ich sehe, wie die Menschen ein höllengleiches Leben führen. Und die Frage taucht auf, wie es möglich ist, dass sie sich so etwas antun. Da erblicke ich die Antwort: Die „Hölle“ ist gespickt mit kleinen Liebesfunken, und es ist die Angst, diese Liebesfunken zu verlieren, die dafür sorgt, dass die Menschen sich nicht trauen, ihre „Hölle“ zu verlassen. Sie können nicht sehen, dass die Liebesfunken von draußen hereinschneien.

Freitag, 20. März 2009

Vernunft

Es gibt keinen vernünftigen Grund, sich das Lieben zu versagen, und doch wird immer wieder mit der Vernunft argumentiert, um es sich zu versagen.

Mittwoch, 18. März 2009

Problemlos

Das Schönste daran, zu erkennen, dass es gar nicht wirklich Probleme gibt, ist, dass es gar nicht wirklich Probleme gibt. Ganz besonders, wenn man bis zur Erschöpfung darunter gelitten hat.

Montag, 16. März 2009

Ausgebremst

Stau? Rote Ampeln? Verzögerungen? Absagen? Schwierigkeiten? Blockaden? Krankheit? Ausgebremst? Das ist die Sprache des Lebens, um mir zu sagen: „Du hast Zeit!“
„Oh, wie schön!“ antworte ich und genieße das Gefühl, alle Zeit der Welt zu haben.

Sonntag, 15. März 2009

Enttäuschung

Letztens in der Hölle.
Plötzlich steht die Liebe neben mir.
„Was machst du denn hier?“ frage ich.
„Na was wohl?“ sagt sie. „Sabotieren!“

Samstag, 14. März 2009

Alles in Ordnung

Es funktioniert nicht, sich einzureden, es sei alles in Ordnung, während da im Inneren noch der Glaube sein Unwesen treibt, es sei nicht in Ordnung. Dadurch wird dieser Glaube nur am Leben erhalten.
Vielmehr ist es in Ordnung, dass da das Gefühl ist, es sei nicht in Ordnung und dass im Organismus eine Antipathie gegen den Glauben erwächst, der besagt, dass man Bedingungen zu erfüllen habe, um in Ordnung zu sein.

Die Liebe im Herzen wird es niemals zulassen können, etwas Unvorteilhaftes als wahr zu akzeptieren. Sonst wäre es keine Liebe.

Es zeugt von Ordnung im System, dass einem nach Schimpfen und Ausrasten zumute ist, bei dem, was man für gewöhnlich glaubt. So ein Glaube ist einfach inkompatibel mit der Liebe im Herzen, und deshalb ist es eine natürliche und liebevolle Bereinigungsaktion, genervt zu sein.

Freitag, 13. März 2009

Gewissen

Ich schaute in mein Gewissen, und was sah ich?
Alles Quatsch!

Liebe braucht kein Gewissen!

Ist es wahr dass ein Mensch gewissenlos ist, wenn er kriminell ist?
Oder ist er kriminell, weil er ein Gewissen hat, das ihn lieblos macht?

Donnerstag, 12. März 2009

Katzensprung

Wie eine Drohung klingt es, wenn gesagt wird, man müsse durch die Angst gehen. Dabei ist das im Vergleich zu dem grausamen Leben, das sich ein Mensch für gewöhnlich antut, ein Katzensprung ins Leben.

Mittwoch, 11. März 2009

Unbehagen - Teil 2

Offensichtlich funktioniert das Universum anders als allgemein geglaubt wird.
Aber ist das wirklich so schlecht, wie es bewertet wird?
Ist es nicht ziemlich cool, wenn es gar keine Bedingungen zu erfüllen gibt, wenn man gar nicht gut oder erfolgreich sein muss und keine Glück vernichtende Energie aufwenden muss, um das Glück abzusichern?

Um herauszufinden, ob es so ist, ist es wohl unumgänglich, das Unbehagen eine gewisse Zeit lang in Kauf zu nehmen und nicht mehr den Zielen hinterher zu rennen, deren Erreichung zwar für Behagen im Leben sorgt, deren Nichterreichung allerdings eben dieses ungeliebte Unbehagen hervorruft.
Ist der Preis, das Unbehagen zu verstecken hinter all den Bemühungen um Lob, hinter all den Anstrengungen, das gern Gesehene zu tun, hinter all den einstudierten Verhaltensweisen, um nicht anzuecken, hinter all dem Streben danach, gut da zu stehen, mitunter viel, viel höher als der Preis, das Unbehagen zu erleben?

Dienstag, 10. März 2009

Unbehagen - Teil 1

Unbehagliche Gefühle? Wer mag die schon gerne?
Was gibt's da nicht alles im Angebot, damit sie in Erscheinung treten können.
Z.B. der Glaube, ein guter Mensch sein zu müssen, der immer hilfsbereit und nett ist.
Oder: Das Glück muss man sich verdienen und deshalb muss man zusehen, dass man erfolgreich ist im Leben. Es gibt ein Tageswerk, das man schaffen muss, sonst darf man nicht zufrieden sein.
Oder: Überall lauern unwägbare Gefahren, gegen die man sich absichern kann und muss.

Und dann kommt das Leben einfach so daher und macht einen Strich durch die Rechnung: Man bekommt einen Wutanfall, man ist nicht erfolgreich, es geschieht ein Unfall.
Und schon hat die Angst vor dem, was alles Schlimmes passieren kann, wieder ein paar Pluspunkte gesammelt.

Montag, 9. März 2009

Auf dem Spielplatz

Neulich beim Arzt.
Patient: „Mein Leben ist mal wieder die Hölle!“
Arzt: „Begeben sie sich sofort und ohne Umweg auf den nächsten Spielplatz und schauen den Kindern zu oder schließen ihre Augen und achten auf die Laute, die die Kinder von sich geben. Dann achten sie darauf, wie sich ihr Herz öffnet und fragen sich: Kann es etwas Wichtigeres geben?“

Sonntag, 8. März 2009

Sich nicht so wichtig nehmen

Ich nahm meine Existenz, legte sie auf meine Hand und reichte sie dem Tod. „Hier hast du sie!“ sagte ich zu ihm. Er lächelte, schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, es ist noch nicht so weit, mach dir ein schönes Leben!“

Lieber sterben als nicht leben!

Samstag, 7. März 2009

Gegen den Willen

Das Schlimmste ist wohl, wenn man in eine Situation gerät, wo man etwas tun soll, das einem die Seele zerreißt, und dann auch noch glaubt, da man keinen freien Willen hätte, müsse man es über sich ergehen lassen.
Welch anderer Glaube sollte dahinter stecken als der, man sei ein armes Schwein und Gott hätte einen auf dem Kieker?
Komisch, warum da gar nicht gesehen wird, dass hier lediglich der Wille greift, nicht zu machen, was von einem verlangt wird, also Nein zu sagen. Irgendetwas im System glaubt offensichtlich, das nicht tun zu dürfen.
Ist es da nicht an der Zeit, mal ein ernstes Wort mit dem Gott zu reden, an den man glaubt? Könnte es sein, dass da ein völlig falsches Bild (von allem!) das Leben dominiert?
Schreit das Herz nicht schon seit langem: Das kann ja wohl nicht wahr sein?
Und warum wird es nicht erhört?

Freitag, 6. März 2009

Täuschung

Draußen pfeifen so schön die Vögel, und ich soll mir Sorgen um die Welt und um meine Person machen und nach Auswegen suchen, um etwas abzusichern oder zu verbessern?
Wer hat mir denn das Ei ins Nest gelegt, wenn nicht Maya?

Donnerstag, 5. März 2009

Nichts ohne Sinn

Diese Welt muss es geben, um zu sehen, wie gut es ist, dass es sie gar nicht wirklich gibt.

Ob gut oder schlecht! In einem größeren Kontext ist alles von Vorteil.

Unzufriedenheit ist immer da, aber sie verblasst hinter der Dankbarkeit, wenn gesehen wird, dass sie nur für sie existiert, also um die Essenz von allem sehen zu können.

Mittwoch, 4. März 2009

Der Ruf der Unzufriedenheit

Unzufriedenheit weist auf eine Unverträglichkeit hin - und zwar mit etwas, das ich wirklich will (= was Gott wirklich will), nämlich, dem Leben auf die mir eigene Art zu begegnen.
Nehme ich nun Schmerzmittel?
Oder lass ich es sein, was ich nicht vertrage?

"I can't get no satisfaction!"
In dem Song geht es darum, dass jemand versucht, mit dem zufrieden zu sein, was ihm als erstrebenswert angepriesen wird. Doch es funktioniert nicht!
So als ob jemand, der die Natur liebt, versucht, in einem Betonbunker zufrieden zu sein, nur weil es ihm von allen Seiten angepriesen wird.
Es gibt nur einen Grund, warum so etwas gemacht wird, aber die Liebe im Herzen lässt nicht locker mit ihrer Unzufriedenheit. Unermüdlich ruft sie: Lass es sein!

Dienstag, 3. März 2009

Unzufriedenheit

"I can't get no satisfaction!" sangen schon die Rolling Stones.
Daraus wurde dann für viele das Ziel, Zufriedenheit zu erreichen.
Aber wer weiß, ob es nicht einfach das Lebensmotto der Rolling Stones war/ist, niemals zufrieden sein zu wollen. Denn bringt nicht gerade das den Strom zum fließen?
Wenn es nun mal so ist, dass da Unzufriedenheit ist, kann es nicht verkehrt sein, sonst wäre es anders.
Mir gefällt meine Unzufriedenheit, sie gibt mir Frieden! Ein Blick in die Welt, und ich müsste tot sein, wollte ich damit zufrieden sein.
Aber ist das alles echt, was ich erblicke?

Montag, 2. März 2009

Das kann man auch mal so sehen

Es ist alles nur ein Traum, aber ist ein Traum denn nichts?

Der Tod ist wie die Müllabfuhr. Im Nu ist alles wieder sauber!

Sonntag, 1. März 2009

Souverän

Wirklich souverän sein heißt, es zu akzeptieren, nicht immer souverän sein zu können. Es ist nicht immer so wie es sein soll, aber genau das soll so sein.
Gelassenheit bedeutet, es gelassen zu sehen, wenn man wütend, ausfallend und alles andere als elegant reagiert.
Es muss vieles falsch gemacht werden, aber das ist richtig.
Eine Entschuldigung ist oft die einfachste Möglichkeit, sich das Leben zu erleichtern.