Dienstag, 24. März 2009

Ablenkungsmanöver

Und als ich klagte vor lauter Unzufriedenheit, kam Maya zu mir und sagte: „Komm, ich zeig dir mal, was da draußen los ist auf den Straßen bei den Obdachlosen und Hilfsbedürftigen. Dann wirst du aufhören und dich nicht länger beschweren, dass es dir so schlecht geht. Du kannst dich glücklich schätzen, dass es dir so gut geht.“
Und so war ich überzeugt, dass ich keinen Grund habe, mich zu beklagen, und befolgte brav und artig weiter das, was Maya mir auftrug, während ich dachte: „So ist halt das Leben, mehr sitzt nicht drin. Freiheit ist eine Illusion, weil das Leben nun mal voller Probleme steckt, die gelöst werden müssen. Aber ich kann ja noch von Glück reden, dass ich so gut dabei weggekommen bin!“

4 Kommentare:

  1. Ohh wie wahr, lieber Parsley! - Wenn man denn schon von der Krankheit des Vergleichens befallen ist (nur so lassen sich Gründe fürs Klagen finden), dann ist es sicher wohltuend, nicht nur nach mehr, grösser, besser, schöner, etc. zu schielen, sondern auch nach den ebenfalls massenhaft erscheinenden Gegenpolen.
    Ich für mich (welch seltsame Formulierung - smile) muss allerdings bemerken, dass ich zwar über diese Mechanismen recht gut Bescheid weiss, es mir jedoch unmöglich ist, den irgendwie beständig breiter werdenden Strom von sich aufdrängenden Vergleichen unterbrechen zu können...
    Liebe Grüsse, Albert

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  2. was würde sich ändern, nach einer "Anpassung" nach "unten" oder nach "oben"?

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  3. und immer wieder: *ist was ist und sein soll* :)
    in guten und in schlechten Tagen

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  4. In diesem Text geht es darum, dass Mann/Frau ständig dazu aufgerufen wird, sich mit dem zufrieden zu geben, was die Gesellschaft als "den rechten Lebensweg" anpreist. Nur dass das Herz da irgendwie nicht mitspielen will. Und genau das ist wie es sein soll, weil sonst das Herz akzeptieren müsste, am Lieben gehindert zu werden.
    Vergleiche, um sich einzureden, es sei doch gar nicht so schlecht (mit dem halbherzigen Lieben, andere wären schließlich noch ärmer dran :-) ), lenken dabei nur vom eigentlichen Thema ab.
    Was nützt Reichtum, wenn dafür das natürliche Verlangen unterdrückt wird?
    Und dieses zeigt mir gerade an, euch mal wieder Danke zu sagen. :-)

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